Integrale Somatische Psychotherapie

nach Ph. D.Raja Selva;, www.uta-akademie.de/node/43)

Diese baut sowohl auf der Psychologie des Westens als auch auf der des Ostens auf (Chakrenarbeit). Selvam entwickelt die Traumatherapie (Somatic Experiencing; www.somaticexperiencing.at) Peter Levines (weiter mit dem Ziel, Fähigkeiten zu entwickeln und zu stärken, gegenseitige Emotionen auszuhalten. Wir alle erfahren immer wieder Ängste, sollen aber gleichzeitig unsere Arbeit fortführen, wie können wir uns dabei helfen, dass unsere Ängste uns nicht überfluten, sondern lernen, diese zu spüren und trotzdem in der gegenwärtigen Situation, soweit es geht, zu entsprechen? Wie kann der Körper dafür Container werden und uns in der Situation halten?

IPS hilft, Körperreaktionen zu verstehen und Dysregulationen (z.B. Panikattacken)durch einfache Körperinterventionen zu regulieren. Gelingt mir das (immer besser) dann stärkt das auch meine Selbstkompetenz.

Niklas Luhmann (Soziologe) zeigt auf, dass wir dazu tendieren,  Gefühle wenig zuzulassen, sondern Erzählungen finden, die uns dabei helfen sollen, Orientierung in unsere Gefühle zu bringen. Wir erstarren in Konzepten, die uns dafür schützen sollen, Hilflosigkeit, Unzulänglichkeit, Scham…. zu verdrängen. In einer zunehmend individualisierten, westlichen Welt meinen wir, uns damit zu schützen.

Jeder kennt das Phänomen, dass wir mit einer bestimmten Einstellung versuchen, unser Leben zu erklären und zu strukturieren, wichtige Fähigkeiten, die wir entwickeln, um uns stabil zu fühlen. Funktionieren diese kognitiven Orientierungen allerdings nicht mehr (Schicksalsschläge können dazu führen, es können nicht-integrierte frühere psychische Verletzungen angetriggert werden, Vermeidungsstrategien werden zu belastend…), dann wir es „der Seele zuviel“ und es übernimmt der Körper.

Zuerst bemerken wir ein Engegefühl, Druck in der Brust, Muskelsteife… um diese unangenehmen Reaktionen weiter abzuwehren, vergrößern wir den Körperdruck, die Dysregulierung nimmt in Folge kontinuierlich zu. Wir halten den Atem an, spannen das Zwerchfell, schneiden uns dadurch von unseren Emotionen ab, um uns möglichst nicht von diesen überwältigen zu lassen. Folgen können vielfältig sein: Panikattacken, Depressionen, wenn sich aufgestaute Aggressionen gegen uns selbst richten…

Unser psychovegetatives Nervensystem ist dabei hoch aktiv und nicht willentlich zu korrigieren. Sätze wie:“ du musst entspannen…“, lösen nur neue Angstbelastungen aus.

ISP löst, durch Körper-Interventionen, die das psychovegetative Nervensystem direkt erreichen, den Körperdruck, dadurch können Gefühle, die sonst zurückgehalten werden, wieder zum Ausdruck kommen und gehalten werden.

Konkrete Intervention bei einer Panikattacke:

  • Gedanken, die da sind, zulassen,

  • in den Körper spüren,

  • dann Körper dehnen, „Raum schaffen“ für heftige Gefühle, um diese halten zu lernen:

  • Kiefer lockern, hin und her schieben,

  • Nacken, Schultern dehnen, bewegen, lockern,

  • Brustkorb über Arme dehnen,

  • Gelenke der Hände kreisen, Ellbogen genauso,

  •  Beine lockern, Knie und Knöchel kreisen,

  •  Füße auf den Boden stellen (verwurzeln),

  •  Mit den Händen, die auf den Knien zu liegen kommen, den Körper verbinden,

  •  Wichtig: aufs AUSATMEN achten, um in einen ruhigeren Atemfluss zu kommen, eventuell auch mitaustönen.

Dazu den Gedanken (laut aussprechen) wiederholen: „Mein Körper empfindet Angst, ich nicht.“

Lerne ich, dass mich meine Körperreaktionen dadurch nicht überfluten, ich diesen nicht ausgeliefert bin, sondern diese in der Gegenwart halten kann, spüre ich auch meine Kraft, die mich in schwierigen Situationen begleitet. Ich werde sicher, ohne vermeiden zu müssen.